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Homophobie im Fußball: Coming-out während der Karriere nicht ratsam

Ratschlag von Philipp Lahm setzt für Jens-Peter Nettekoven das falsche Signal

In seinem neuen Buch beschreibt der Kapitän der Fußball-Weltmeistermannschaft von 2014 Philipp Lahm die Chancen als gering, als aktiver Fußballprofi mit einem Coming-out auch „nur halbwegs unbeschadet davonzukommen“. Dass er persönlich davon abrät, sich zu seiner aktiven Zeit zu outen, setzt für den sportpolitischen Sprecher der CDU-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag, Jens-Peter Nettekoven, jedoch das falsche Signal:

„Ich bin der Meinung, dass niemand seine sexuelle Orientierung verstecken muss – auch kein Fußballprofi. Philipp Lahm wird seine Gründe haben, wenn er in diesem Zusammenhang von einer zu gering ausgeprägten Toleranz im Fußballgeschäft spricht. Aber sein Ratschlag trägt nicht dazu bei, eine längst überfällige und sicherlich auch von ihm gewünschte Veränderung herbeizuführen. Hier sehe ich uns alle in der Pflicht – egal ob Spieler, Funktionäre, Fans oder Politiker.

Die Entscheidung, ob man sich outen möchte oder nicht, liegt selbstverständlich einzig und allein bei jedem einzelnen Fußballprofi. Jedoch sind wir alle aufgefordert, zur Entstehung eines Umfelds beizutragen, in dem man einen solchen Schritt mit erhobenem Kopf und ohne Ängste vor negativen Folgen gehen kann.

Die Herausforderung, der wir uns mit vereinten Kräften stellen müssen, hat Kanzlerin Angela Merkel treffend auf den Punkt gebracht: ‚Ich bin der Meinung, dass jeder, der die Kraft und den Mut dazu aufbringt, wissen sollte, dass er in einem Land lebt, wo er sich eigentlich davor nicht fürchten sollte. Das ist meine politische Botschaft. Dass immer noch Ängste bestehen, was das eigene Umfeld anbelangt, müssen wir zur Kenntnis nehmen. Aber wir können ein Signal geben: Ihr müsst keine Angst haben. ‘ “