Jens-Peter Nettekoven befürwortet Durchgreifen des NRW-Innenministers

Kindesmissbrauch soll härter bestraft werden, Vorstrafen sollen nicht zu schnell gelöscht werden – das fordert der NRW-Innenminister Herbert Reul auf der diesjährigen Innenministerkonferenz in Lübeck, die gestern startete. Nach Angaben der DPA setzt sich Reul für eine teilweise Verdopplung der Strafen bei Kindesmissbrauch und Kinderpornografie ein.

Der Landtagsabgeordnete aus Remscheid und Radevormwald, Jens-Peter Nettekoven, begrüßt den Vorstoß des Innenministers. „Die bisherigen fünf Jahre Haft für den Besitz von Kinderpornografie sind unverantwortlich. Ich halte die Forderungen unseres Innenministers nicht nur für nötig, sondern auch für längst überfällig“, so der Abgeordnete.

„Der Schutz unserer Kleinsten und Wehrlosesten ist mir gerade als Vater ein besonderes Anliegen. Vor allem der Kindesmissbrauch in Lügde hat uns doch gezeigt, dass wir hier nicht über Einzelfälle sprechen und die Strafen für unseren Rechtsstaat unwürdig sind. Ein Schlag ins Gesicht für die Eltern und insbesondere für die betroffenen Kinder. Durch mein Engagement bei der Bergischen Kinderschutzambulanz in Remscheid habe ich die Folgen der leidtragenden Kinder erfahren dürfen. Daher soll die Verdopplung der Strafen bei Kindermissbrauch und Kinderpornografie den Tätern zeigen, dass Sie unserem Rechtsstaat nicht auf der Nase herumtanzen können“, so Nettekoven.

Die genaue Forderung Reuls: Kindesmissbrauch soll in jedem Falls als Verbrechen und nicht nur als Vergehen eingestuft werden. Dies ginge mit einer Mindeststrafe von einem Jahr Haft einher. Beim Besitz von Kinderpornografie sollen bis zu fünf statt nur drei Jahre Haft drohen. Bei schwerem sexuellen Missbrauch solle die Höchststrafe von fünf auf zehn Jahre steigen, teilte der Innenminister auf der Konferenz mit.