Medieninformation

Hidden Champions im Bergischen Land:

Minister Karl-Josef Laumann besucht auf Einladung des CDU-Landtagsabgeordnetens Jens Nettekoven das Hazet-Werk in Remscheid

In der vorletzten Woche besuchte der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef Laumann MdL, auf Einladung des CDU-Landtagsabgeordnetens Jens Nettekoven den Hidden Champion und Premium-Werkzeughersteller Hazet in Remscheid. Beim geführten Rundgang durch die Fertigung des 1868 gegründeten Familienunternehmens zeigten die Hazet-Geschäftsführer Matthias J. Hoffmann und Guido Schmidt, wie am Standort Remscheid mit traditionellen Schmiedeverfahren und einer hochmoderne CNC-gesteuerten Fertigung Handwerkzeuge hergestellt werden, die weltweit Maßstäbe in Bezug auf Präzision und Qualität setzen.

NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann zeigte sich nach der Führung beeindruckt von der mit über 6.000 Werkzeugen hohen Fertigungstiefe und dem hohen Eigenfertigungsanteil des Werkzeugherstellers. Dem gelernten Maschinenschlosser war beim Rundgang seine Faszination für die industrielle Schmiedeverfahren deutlich anzumerken. „Nordrhein-Westfalen muss weiterhin ein Fertigungsland bleiben. Neben anderen Faktoren spielt die Duale Ausbildung eine zentrale Rolle bei der Sicherung unseres mittelständisch geprägten Industriestandorts“, betonte der Arbeitsminister. 

Damit war der Ton für das sich anschließende Gespräch gesetzt, welche Wege die Politik im Schulterschluss mit lokalen Unternehmen, Ausbildungsträgern und Institutionen gehen kann, heute die Fachkräfte von morgen in der Industriestadt Remscheid zu sichern. Hierzu waren auf Einladung von Jens Nettekoven Vertreter der Bergischen IHK, des Arbeitgeberverbandes, der Kreishandwerkerschaft und der Bundesagentur für Arbeit im Remscheider Hazet-Werk zusammengekommen.

„Die Entwicklung, dass in Remscheid eine große Zahl von Ausbildungsplätzen unbesetzt bleibt und auf der anderen Seite trotzdem viele Bewerber keinen Ausbildungsplatz finden, bereitet mir große Sorgen. Deshalb war es mir ein besonderes Anliegen, einen Austausch zwischen den Vertretern von Unternehmen, Ausbildungsträgern und Institutionen aus meinem Wahlkreis und dem NRW-Arbeitsminister zu initiieren. Denn die Landesregierung hat in den letzten Jahren eine Reihe von Initiativen 

gestartet, um den Schulabsolventen den Übergang in das Berufsleben zu erleichtern und mehr Jugendliche und junge Erwachsenen für den Beginn einer Dualen Ausbildung zu begeistern. Termine wie der heutige helfen uns dabei, mit wichtigen Rückmeldungen aus der Ausbildungspraxis vor Ort diesen Weg konsequent fortzusetzen“, so der CDU-Landtagsabgeordnete Nettekoven.

Als Gesprächseinstieg fasste Hazet-Geschäftsführer Matthias J. Hoffmann, dessen Unternehmen bei einer Ausbildungsquote von fünf Prozent insgesamt zehn unterschiedliche Ausbildungsgänge anbietet, die Erkenntnisse aus den im Vorfeld des Besuchs geführten Gesprächen mit den Hazet-Auszubildenden zusammen: „Unsere technischen und kaufmännischen Auszubildenden sind der Ansicht, dass für eine bessere Berufsorientierung mehr Praktika notwendig sind. Sie empfehlen drei verpflichtende Praktika von jeweils drei Wochen Dauer in den Bereichen Medizin, Gesundheit/Soziales, Handwerk, Einzelhandel und Technik. 

Grundsätzlich halten unsere Auszubildenden es für wünschenswert, dass künftig insbesondere in der Oberstufe gezielter auf die Möglichkeit einer Ausbildung oder eines dualen Studiums hingewiesen werde. Derzeit raten viele Lehrkräfte nach dem Abitur fast ausschließlich zum klassischen Hochschulstudium.

Etwas provokant schlagen unsere jungen Leute außerdem vor, dass alle, die nach der Schullaufbahn weder einen Ausbildungs- noch einen Studienplatz nachweisen können, verpflichtend ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren oder zur Bundeswehr gehen sollen. Auch der übermäßige Konsum von sozialen Medien u.a. während der Schulzeit wird sehr kritisch gesehen.“

Im anschließenden Austausch waren sich alle Gesprächsteilnehmer einig, dass die Kontakte zwischen den Schulen und den Betrieben in Industrie und Handwerk eine zentrale Rolle bei der Fachkräftesicherung spielen.

Ein wichtiges Ziel sei es, auch künftige Abiturienten von der Attraktivität der Dualen Ausbildung zu überzeugen. Minister Laumann verwies in diesem Zusammenhang auf die Anstrengungen und Erfolge der Fachkräfteoffensive der Landesregierung: „Wir verzeichnen im dritten Jahr in Folge mehr Ausbildungs- als Studienanfänger in Nordrhein-Westfalen. Das ist ein wichtiges Indiz dafür, dass wir bei unseren Bemühungen auf dem richtigen Weg sind. Gemeinsam mit Schulministerin Feller werde ich die bestehenden Schnittstellen zwischen Schulen und Unternehmen weiter ausbauen.“

Sorgen bereiten dem Arbeits- und Sozialminister die landesweit 45.000 jungen Menschen unter 25 Jahren ohne Berufsausbildung. Auch hier müsse man mit vereinten Kräften daran arbeiten, diese für eine Berufsausbildung zu motivieren und zu qualifizieren. „Wir müssen an dieses Potenzial ran, wenn wir die Herausforderungen des demographischen Wandels meistern und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft und einen zukunftsfesten Arbeitsmarkt in unserem Bundesland sichern wollen“, sagte Laumann abschließend.