Zu kurz gesprungen:
Einführung des Schulfaches „Wirtschaft-Politik“ bedeutet nicht die Abschaffung der Sozialwissenschaften
Zu Beginn des aktuellen Schuljahres wurde an allen weiterführenden Schulen in Nordrhein-Westfalen das neue Fach „Wirtschaft-Politik“ eingeführt. Aktuell wird in der Öffentlichkeit bisweilen der Eindruck erweckt, als sei dies mit der Abschaffung der „Sozialwissenschaften“ an Schulen gleichzusetzen.

„Es ist bemerkenswert befremdlich, wenn mein geschätzter Kollege von der SPD in einem Instagram-Post ein Schreckensszenario vom Untergang der politischen Bildung an unseren Schulen entwirft. Zugunsten der Eingänglichkeit seines knackigen Hashtags ‚#SowiBleibt!‘ bleibt da gerne unerwähnt, dass im Konzeptionsprozess des neuen Schulfachs seitens des NRW-Schulministeriums im Gegenteil sogar sorgsam darauf geachtet wurde, Entwicklungen zu Lasten anderer Fächer oder Lernbereiche zu vermeiden“, sagt der CDU-Landtagsabgeordnete für Remscheid und Radevormwald Jens-Peter Nettekoven.

„Richtig ist: Der Begriff „Sozialwissenschaften“ ist nicht länger eine Bezeichnung für ein Unterrichtsfach an den weiterführenden Schulen in NRW. Daraus ein Verschwinden sozialwissenschaftlicher Lehrinhalte aus den Lehrplänen zu folgern, verkennt die inhaltliche Bandbreite des neuen Schulfaches. Lehrkräfte werden in ihren Unterrichtsstunden in „Wirtschaft-Politik“ weiterhin die gesellschaftswissenschaftlichen Grundlagen vermitteln, die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzen, die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse in unserem Staat verantwortungsvoll mitzugestalten. Wenn in diesem Kontext jetzt eine neue, zukunftsorientierte Akzentuierung wirtschaftlicher Zusammenhänge vorgenommen wird, ist das als zukunftsweisende Weiterentwicklung zu begrüßen. Dies als vermeintliche Abkehr von einer über Jahrzehnte hinweg erfolgreichen Arbeit der politischen Bildung im Spannungsfeld von Sozialem, Politik und Wirtschaft an unseren Schulen zu diskreditieren, ist zu kurz gesprungen“, betont Nettekoven.