Bewusstsein und Verständnis für Depressionen schaffen

„Depressionen und psychischer Druck im Leistungssport – Was hat sich nach Robert Enke getan?“ Das ist der Titel des gestrigen Werkstattgesprächs in der CDU-Fraktion. Eingeladen hatten der sportpolitische Sprecher Jens Nettekoven, der Fraktionsvorsitzende Bodo Löttgen und der gesundheitspolitische Sprecher Peter Preuß. Gemeinsam mit Teresa Enke, der Vorstandsvorsitzenden der Robert-Enke-Stiftung, dem ehemaligen Fußballprofi Martin Amedick, dem Sportpsychiater Prof. Dr. Dr. Frank Schneider und rund 80 weiteren Gästen ging es darum, wie wir ein Bewusstsein für das Thema Depression schaffen können:

Jens Nettekoven, sportpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion:

„Depressionen sind ein wichtiges Thema, über das wir reden müssen. Die Betroffenen sollen endlich das Gefühl bekommen, dass die Gesellschaft ihnen mit Verständnis und Hilfsangeboten zur Seite steht. Die Robert-Enke-Stiftung hat schon viel Gutes in diese Richtung bewirkt. Doch noch immer werden an Depressionen erkrankte Menschen, im Sport genauso, wie in anderen Teilen der Gesellschaft, stigmatisiert. Das darf nicht sein. Auch aus den heutigen Gesprächen und Impulsen nehmen wir mit: Wir müssen diese Krankheit frühzeitig erkennen, ein Bewusstsein dafür schaffen und den Betroffenen schnell helfen. So können wir vielleicht verhindern, dass Menschen, wie Robert Enke ihre Depression aus Angst vor dem Urteil der Mitmenschen geheim halten und letztlich daran zerbrechen.“

Hintergrund:

Jeder Vierte in Deutschland hat das Risiko, an einer Depression zu erkranken. Der Profifußballer Robert Enke hatte im Jahr 2009 auf Grund der Krankheit Selbstmord begangen. Seine Frau, Teresa Enke, gründete daraufhin die „Robert-Enke-Stiftung“, die sich dafür einsetzt, die Krankheit ins gesellschaftliche Bewusstsein zu holen, damit den Betroffenen die nötige Hilfe zukommen kann. In den vergangenen Tagen hatte ein weiterer Fußball-Profi den extremen Druck in der Liga angesprochen, der nach Aussagen von Experten allerdings nur als ein Faktor für eine mögliche Depression gesehen wird. Wichtig ist, darin sind sich alle einig, dass es neben dem Leistungssport auch Zukunftsperspektiven für Sportler gibt.