Gestern hat Innenminister Herbert Reul eine erste Bilanz gezogen, was das Land Nordrhein-Westfalen vermehrt gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch unternommen hat. Nach dem Ermittlungsverfahren „Lügde“ – einer der größten Missbrauchsfälle Deutschlands – wurde seitens des Innenministeriums die Stabsstelle „KiPo“ eingerichtet. Der Landtagsabgeordnete für Remscheid und Radevormwald, Jens-Peter Nettekoven, unterstützt den Landesminister des Innern, Herbert Reul, in seinem Kampf gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie.
„Durch das konsequente Eingreifen unseres Innenministers hat Kindesmissbrauch in der Kriminalpolizei von Nordrhein-Westfalen denselben Stellenwert wie Mord. Das ist mehr als gerechtfertigt: So zeigte die Polizeiliche Kriminalstatistik im vergangenen Jahr, dass NRW den niedrigsten Wert an registrierten Straftaten seit 30 Jahren vorzuweisen hat. Erschreckenderweise sind allerdings schlimme Vergehen wie sexueller Kindesmissbrauch und das Versenden sowie Erstellen von Kinderpornografie in die Höhe geschossen. Hier gab es einen Anstieg von 15,8 Prozent im Vergleich zum Vorgängerjahr 2018. Gerade der Fall Lügde zeigt: Wir müssen härter und konsequenter gegen Kindesmissbrauch vorgehen. Unser Innenminister hat dafür gesorgt, dass seit Bekanntwerden des Falls rund 400 Polizeibeschäftigte gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie ermitteln. Das sind viermal so viele Ermittler wie gehabt. Ich danke allen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten für ihren unermüdlichen Einsatz, mehr Licht in dieses prekäre Dunkelfeld zu bringen.
Während meines Engagements in der Ärztlichen Kinderschutzambulanz Bergisch Land in Remscheid habe ich selber die Auswirkungen sexueller Gewalt bei Kindern und Jugendlichen mitansehen müssen. Die Leiterin der Ambulanz, Birgit Köppe-Gaisendrees, berichtete mir von den vielen Einzelschicksalen, die mich vor allem in meiner Rolle als Familienvater entsetzt und schockiert haben. Sich an den Kleinsten und Schwächsten unserer Gesellschaft zu vergehen, ist an Grausamkeit nicht zu überbieten. Daher möchte ich bei allem Blick auf das Ermittlungsverfahren und der Bekämpfung der Täter nicht die Opfer dieser abscheulichen Vergehen vergessen. Vor allem für sie müssen wir für Gerechtigkeit, eine schnelle Aufklärung und ein hartes Strafmaß kämpfen“, so Nettekoven.